Proseminar: Kants Schriften zur Geschichtsphilosophie
Das Proseminar hat das Studium von Kants Schriften zur Theorie der Geschichte, zum gesellschaftlichen Fortschritt und zur Idee der Aufklärung zum Ziel. Dabei werden wir uns auf mehrere kleinere Abhandlungen konzentrieren, die mehrheitlich in den 1780er und 1790er Jahren in der Berlinische Monatsschrift, einem zentralen Publikationsorgan der Aufklärung, erschienen sind: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, Beantwortung zur Frage: Was ist Aufklärung?, Der Streit der Fakultäten, Zum ewigen Frieden (1795). Ferner mit Auszügen aus der Kritik der Urteilskraft und den Metaphysischen Anfangsgründen der Rechtslehre.
Auch wenn diese Schriften im Einzelnen unterschiedliche Themen behandeln, so sind sie dennoch vor dem Hintergrunde derselben Problemlage zu verstehen: Nach Kants drei Kritiken steht die Frage aus, inwiefern sich deren theoretischen Erkenntnisse mit der Wirklichkeit vereinen lassen. Konkret steht also infrage, ob die Forderungen der Vernunft nach Selbstbestimmung und Freiheit unter den Gegebenheiten der Sinnenwelt verwirklicht werden können. Damit berühren die Schriften ein Problem, das auch für die Philosophie als solche bedeutend ist, nämlich das Verhältnis von Theorie und Praxis.
Das Seminar hat damit auch einen einführenden Charakter und zwar in die Werke Kants im Besonderen und die Philosophie im Allgemeinen.